Chronik
Von der Stalburg zu Schloss Hoheneck (1244-1861)
1244 | erstmalige urkundliche Erwähnung der „Stalburg“ |
1244 – 1564 | wechselnde Burgherren |
1564 | Erwerb durch den sächsischen Kurfürst August I. Nutzung als Jagdschloss |
1587 | beginnender Verfall (durch den Bau der Augustusburg 1568-1572 blieb kein Geld mehr für das Jagdschloss Stollberg übrig) |
1602 | Großbrand |
ab 1602 | weiterer Verfall (unter anderem durch Dreißigjährigen Krieg) |
1704 | „Schloss Hoheneck“ tritt als erstmalige Bezeichnung in einem Lehensschein auf |
1812 – 1815 | Neubebauung des Areals |
1815 – 1856 | Dienstsitz für das örtliche Rent- und Justizamt |
Königlich-Sächsisches Weiberzuchthaus (1862-1886)
1862 | Grundsteinlegung für den Gefängnisneubau |
1864 | Eröffnung des ersten „Königlich-Sächsischen Weiberzuchthauses“ in Hoheneck |
1886 | Verlegung des Weiberzuchthauses nach Waldheim |
Strafgefängnis für Männer (1886-1933)
1886 – 1889 | Erweiterungsbau um Ostflügel (Innenverwaltung), Südflügel (Zellentrakt) und Wirtschaftsgebäude mit Krankenhaus |
1889 | Strafgefängnis für Männer |
1918 | Reservelazarett während des Ersten Weltkrieges |
1920 | Sächsische Strafanstalt für Männer |
Männer- und Jugendstrafvollzug im Nationalsozialismus (1933-1945)
ab 1933 | Männerstrafvollzug |
1933 – 1934 | Politische Schutzhaft in Hoheneck (u.a. Alfred Kempe) |
ab 1939 | Umwidmung in ein Jugendgefängnis |
Hoheneck in sowjetischer Besatzungszone (1945-1950)
ab 1945 | Übernahme 1945: Personaltausch, Freilassungen und erste Nachnutzung („Wilde Verhaftungen“) Einführung: Justiz und Strafvollzug in der sowjetischer Besatzungszone (SBZ) / Sowjetischen Militäradministration Deutschland (SMAD) |
1945 – 1947 | Nutzung als Jugendgefängnis |
ab 1947 | SMAD-Befehl Nr. 201 zur Entnazifizierung der Sowjetischen Besatzungszone |
Hoheneck – Größtes Frauengefängnis der DDR (1950-1989)
1950 - 1956
1950 | Übernahme durch das MdI (Ministerium des Innern der DDR) |
1950 | Auflösung der „Speziallager“ und Überführung nach Hoheneck |
1951/1952 | Bau des Kulturhauses und der Garagenkomplexe |
1953 | Hungerstreik in Hoheneck |
1954 | Erste Amnestie für SMT-Verurteilte (Sowjetisches Militärtribunal) in Hoheneck |
1957 - 1976
ab 1956 | Heranziehung aller Strafgefangenen zum Arbeitseinsatz |
1965 – 1976 | Abteilung für weibliche Jugendliche |
1969/1970 | Errichtung des Hundelaufs |
1974 | Errichtung des Arrestbereichs im Südflügel |
1975 | Fertigstellung der zentralen Warmwasseraufbereitung im Westflügel |
1975 - 1989
1975 – 1984 | Außenstelle Freiberg |
1977 | Änderung des Strafvollzugsgesetzes der DDR |
1978 | Errichtung Personenschleuse zwischen Ostflügel (Innenverwaltung) und Südflügel (Zellentrakt) |
1980 – 1988 | Instandsetzung des Südflügels – Renovierung sämtlicher Zellen |
1983/1984 | Errichtung des Kultur- und Freizeitzentrums im Dachgeschoss Südflügel |
1989 | Arbeitsverweigerung und Hungerstreik |
06.12.1989 | Amnestie |
Justizvollzugsanstalt (JVA) (1990-2001)
1990 | Hoheneck – einzige Frauenhaftanstalt im Freistaat Sachsen |
1994 | Einrichtung einer Männerabteilung |
2001 | Schließung der JVA Hoheneck |
Nachnutzung seit 2001
2003 – 2013 | Eigentum der Artemis GmbH |
2014 | Kauf durch die Stadt Stollberg |
2017 | Einzug der interaktiven Lern- und Erlebniswelt PHÄNOMENIA in den Nordflügel |
seit 2018 | Beginn der Sanierungsarbeiten im West-/Südflügel für die zukünftigen Nutzergruppen
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2019 | Offizielle Umbenennung des gesamten Objektes in „Areal Stalburc/Hoheneck“ |
Der Weg zur Gedenkstätte (seit 1991)
1991 | Gründung „Frauenkreis ehemaliger Hoheneckerinnen e.V.“ unter Führung von Maria Stein (ehemalige SMT-Verurteilte) |
1991 | Enthüllung des Gedenksteins für politische Haft vor der ehemaligen JVA |
seit 2001 | Dauerausstellung "Politische Haft in Hoheneck - Frauen als politische Gefangene" über Hoheneckerinnen der 1950er Jahre in der Stadtbibliothek Stollberg |
13.05.2011 | Besuch des ehemaligen Bundespräsidenten Dr. Christian Wulff in Hoheneck |
2012 | Eintragung des ehemaligen Frauenzuchthauses Hoheneck in das Sächsische Gedenkstättenstiftungsgesetz |
2013 | Auszeichnung als Politischer Ort Sachsens |
2013 | Ankauf des Objektes durch die Stadt Stollberg Beginn der Sanierung und Umnutzung der ehemaligen JVA Hoheneck zu einer Gedenk- und Bildungsstätte |
2019 | Neukonzeption der Gedenkstätte Offizielle Umbenennung in „Gedenkstätte Frauenzuchthaus Hoheneck“ |