Dauerausstellung „Politische Haft“ Stadtbibliothek


Politische Haft in Hoheneck - Frauen als politische Gefangene in Hoheneck

Eine Ausstellung der Stiftung Sächsische Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft, Dresden, mit Unterstützung der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Berlin, und des Frauenkreises der ehemaligen Hoheneckerinnen.

"Ich dachte, es gibt draußen keine andere Welt."

Auf dem Weg durch die Ausstellung lassen sich die Gefängnistüren öffnen und geben den Blick frei in die Welt hinter den Mauern. Hier tritt die Geschichte von Frauen zutage, die nach dem Zweiten Weltkrieg von Sowjetischen Militär-Tribunalen verurteilt worden sind. Das Schicksal dieser Frauen wurde gezeichnet durch die Herrschaftspraxis der sowjetischen Besatzungsmacht im Osten Deutschlands. Sie errichtete sofort einen Archipel von Gefängnissen und Speziallagern, um ihrer Allmacht Ausdruck zu verleihen und aus Menschen fügsame Instrumente des neuen Systems zu machen. Jede Handlung konnte als eine Straftat ausgelegt und jeder Mensch zum Verbrecher gestempelt werden.

Dass die von den Sowjetischen Militär-Tribunalen verurteilten Frauen, die ehemaligen Hoheneckerinnen, sich heute noch treffen, war ein Ausgangspunkt für die inhaltliche Erarbeitung der Ausstellung. So war es möglich, ihre Erinnerungen festzuhalten und sie zum Leitfaden der Ausstellung werden zu lassen.

Zwölf Zellentüren des Gefängnisses Hoheneck symbolisieren die gesellschaftliche Ausgrenzung der Menschen und die Verschlossenheit der Gefängniswirklichkeit. Hinter den Türen öffnet sich ein Raum, in dem die Leidensstationen der Frauen in den Jahren 1950-1956 sichtbar werden. Die Mauern von Hoheneck sperrten sie unverschuldet in eine Zwangssituation, in der ihre Lebenszeit unabänderlich zerrann. In der Ausstellung wird der Wunsch der ehemaligen Hoheneckerinnen verwirklicht, mit der Rekonstruktion einer Zelle die Öffentlichkeit auf ihr Schicksal hinzuweisen.

Je mehr man in diese Welt vordringen möchte, umso mehr können die Lebenswege und Erinnerungen dieser Frauen aufgedeckt und darüber hinaus Einblicke in das Leben von Hohenecker Häftlingen in der Zeit davor und danach, von der Entstehung der Anstalt 1864 bis zu ihrer Auflösung im April 2001 erschlossen werden. "Da die Einrichtungen der Anstalt Hoheneck nunmehr soweit vorangeschritten sind, kann mit der Belegung derselben der Anfang gemacht werden." (Direktor Mühlhausen, 7.11.1864)

Besichtigungen Dauerausstellung in der Stadtbibliothek

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